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Streit gab es am Mittwoch ebenfalls um den bereits ausgelaufenen Elsterstausee, über dessen Zukunft der Stadtrat noch nicht entschieden hat. Auf dem Areal sollen auf Initiative von Ingo Sasama (Grüne), Thomas Zeitler (CDU), Rainer Engelmann (Linke), Knut Keding (Bürgerfraktion) und René Hobusch (FDP künftig Schafe weiden. Dadurch könnte verhindert werden, dass der Untergrund der Seefläche durch wachsende Bäume weiter zerstört wird.
“Es wäre unredlich, den Leipzigern vorzugaukeln, dass der Stausee irgendwann sein altes Gesicht zurückbekommt”, meinte hingegen Christopher Zenker (SPD). Angesichts der Haushaltslage sei dies weder finanziell vernünftig, noch ökologisch sinnvoll. “Schließlich gibt es genügend Seen in Leipzig.” Zenker nannte eine Summe von vier Millionen Euro, die investiert werden müsste. Sasama konterte: “Den See abzuschreiben, ist mir zu billig. Schließlich gibt es vernünftige Konzepte für eine naturnahe Betreibung.”
Deshalb sollte man abwarten, bis klar ist, was eine Sanierung der defekten Sohle wirklich kostet. Für die Sanierung habe Leipzig beim Oberbergamt Fördermittel für bergbaubeeinflusste Gewässer in Höhe von 1,25 Millionen Euro beantragt. “Vielleicht reicht das Geld ja aus.” Reiner Engelmann (Linke): “Auch eine Rekultivierung der Fläche gibt es nicht zum Nulltarif. Wir können erst über die Zukunft des Sees entscheiden, wenn alle Fakten klar sind. Bis dahin muss die Stadt ihren Anliegerpflichten nachkommen.” Laut Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) kommt die Schafherde in Kürze. “Die Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss.”
LVZ 19.8.2010 10:59