Young Europeans Sailing in Kiel
Zum verlängerten Pfingstwochenende sind wir nochmal die YES angefahren. Als einer größten 29er Regatten in Deutschland hatten wir uns nochmal ein tolles Wochenende erhofft. Wir kamen also am Freitag Abend oder viel mehr Nacht in Kiel Schilksee an, stellten unseren Mast und slippten das Motorboot schnell, denn wir brauchten noch etwas Schlaf für den morgigen Tag. Am Frühstückstisch betrachteten wir den Wetterbericht für den Tag und bemerkten, dass es wohl ein sehr regnerischer Tag mit wenig Wind werden soll. Trotz dessen bauten wir motiviert unser Boot auf und zogen uns um. Nur um kurz vor dem Rausfahren AP an Land gezogen zu bekommen. Also mussten wir bereit, jederzeit aufs Wasser zu gehen, warten, da jederzeit AP runtergenommen werden könnte und wir dann in einer Stunde auf unserem Regattafeld sein müssten. Doch kurze Zeit später entschloss sich die Regattaleitung jedoch, AP über 1 hochzuziehen. Das bedeutete das nun zu der eigentlichen Startzeit, welche 13 Uhr war, eine Stunde draufgerechnet wurde. Somit ging nun das lange Warten los, denn in den meisten fällen wo die Regattaleitung AP mit Zahlenwimpel an Land zieht sich dieses Muster über den ganzen Tag.
Somit konnten wir nur weiter hoffen und das schlechte Wetter aussitzen. Zu unserem glück wurde die Vasaahalle in der Zwischenzeit aufgemacht und wir konnten uns im trockenem unterbringen. Um uns die Zeit zu vertreiben fingen wir an Skat zu spielen. Das Wort spielen ist hier vielleicht etwas übertrieben, da es in unserem Fall so war das einer aus unserer Gruppe es konnte zwei weitere leichtes Halbwissen hatten und einer gar keinen Plan hatte. Aber der Tag war ja noch lang also wurde die Zeit genutzt um die Grundzüge von Skat zu erklären. Nachdem dann bis 14 Uhr AP über 4 gezogen wurde, hatte sich die Wettfahrtleitung dazu entschieden, den Versuch, eine Wettfahrt zu starten, aufzugeben und durch AP über A zu signalisieren, dass keine Wettfahrten mehr an dem Tag gefahren werden. Wir sind an diesem Tag zwar nicht gesegelt, hatten aber trotzdem viel Spaß.
Der zweite Tag der YES war zwar immer noch verregnet, allerdings sagte der Wetterbericht viel Wind an. Und er hatte recht. Vielleicht ein bisschen zu viel recht. Denn an diesem Tag schafften wir dann doch nur 2 statt 4 Wettfahrten. Am Anfang des Tages waren nämlich 27 Knoten Wind aus West bzw. Nordwest, was dazu führte dass sich der Wind gut über die Ostsee aufbauen konnte. Sowie der Wind sich aufbaute gab es dazu auch eine entsprechend große Welle mit bis zu 2 Metern Höhe. Auf der Kreuz segelte man die Welle hoch, wenn man gerade nicht einfach nur in sie reinknallte. Jeder Wellenberg der sich vor einem Aufbaute war wieder etwas anderer, aber auch geil. Auf dem Vorwind hingegen hatten wir nahezu keine Kontrolle mehr. Der Gennaker zog uns über eine Welle nach der anderen und wir sprangen praktisch von Welle zu Welle. Insgesamt war keinerlei Stabilität im Boot und kurzzeitig, als uns eine welle nach Lee krängte, hatte ich für ungefähr 6-8 Sekunden keine Ruderwirkung, also konnte nicht Lenken.
Es war also einfach nur überleben angesagt, denn wie wir am Ende des Tages feststellten, sind schon vor der ersten Wettfahrt 14 Boote reingefahren, weil sie es einfach nicht mehr halten konnten, oder Material kaputt gegangen war. Nachdem also die Wettfahrtleitung es geschafft hatte den Kurs zu legen, fingen wir an die ersten Starts zu machen. Viele Starts wurden in der letzten Minute abgebrochen, aber bei einem Start war das Abbruchsignal nicht hörbar, was dazu führte, dass die Gruppe trotzdem startete und einen „kleinen“ Trainingsschlag fuhr, bis an der Lee-Tonne bescheid gegeben wurde, dass die Wettfahrt abgebrochen war. Es waren mittlerweile schon sicher 1,5 Stunden vergangen, doch wir sind immer noch keine gewertete Wettfahrt gefahren. Schließlich schafften wir es eine hinzubekommen mit einer Gesamtlänge von einer Stunde. Hier platzierten wir uns eher am Ende des Fleets, wobei durch die reingefahrenen Boote unsere Platzierungen trotzdem etwas besser ausfielen. Wir waren zwar schon erschöpft, aber probierten trotzdem weiter mitzusegeln. Es waren schließlich 4 Wettfahrten geplant und wir hatten bisher nur eine. Wir schafften dann auch noch die zweite Wettfahrt, wo wir uns noch weiter hinten im Feld platzierten. Die Wettfahrtleitung probierte dann auch noch eine dritte Wettfahrt, bei der aber schon am Start die Tonnen vertrieben. Dadurch wurde diese auch nach der ersten Tonnenrundung abgebrochen und wir konnten reinfahren. Wir sind damit zwei Wettahrten gefahren auf den Platzierungen 23 und 31. Insgesamt waren wir so auf dem 52. Platz.
An dem letzten morgen wurde feinstes Champagner-Wetter vorhergesagt. Also viel Wind und viel Sonne. Und das kam auch, denn sobald wir aus der Bucht rausfuhren kam der Wind. Wir hatten bock und wollten uns noch schnell vor dem Start einfahren und BAM! Wir rammten ein anderes Boot; zum Glück wurde keiner verletzt, allerding konnten die anderen nicht weitersegeln und mussten aufgeben. Bei uns selbst ist zum Glück nichts passiert und wir konnten nach kurzer Zeit das Einsegeln fortsetzten. Es waren echt gute Bedingungen für uns, was wir auch merkten denn wir waren gut vorne mit dabei. Allerdings Kenterten wir in der ersten Wettfahrt und konnten von da an nur noch aufholen. Aus diesem Fehler lernten wir und fuhren wir die nächsten Wettfahrten ohne weitere Kenterungen. Wir konnten uns insgesamt mittig in unserm Fleet platzieren. Wir ersegelten die Platzierungen 32, 24, 20, 23. So segelten wir am Ende der YES auf den 51. Platz von 90 Booten.
Konstantin & Malte · GER1362 · SVL · undnu_sailing
Bilder © Till Kubelke
YES – Young Europeans Sailing 2025
07.06.2025 – 09.06.2025
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Fotografie C.B. www.segel-bilder.de
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