Das 22. Jugendseglertreffen des Deutschen Segler-Verbandes, das eigentlich vom 17. bis 19. Februar 2017 stattfand, begann für mich erst an dem Samstag und mit einem kleinen Dämpfer. Am Vortag war zwar bereits das Treffen der Jugendsprecherinnen und Jugendsprecher, an diesem konnte ich aber wegen des parallel im Congress Center Leipzig auf der Neuen Messe stattfinden Wassersportgespräches nicht teilnehmen. Ich fand mich also erst ganze zehn Minuten vor der geplanten Eröffnung des Jugendseglertreffens (angesetzt für 9:30 Uhr) in die Lobby des Ramada-Hotels ein – für mich eine persönliche Bestleistung – musste dort allerdings feststellen, dass der Tresen, an dem ich mich einfach nur anmelden wollte bereits von einer Mini-Menschentraube umzingelt war. Deren Probleme wurden von den fachkundigen Helfern des Orga-Teams nacheinander abgehandelt. Die Minuten verrannen und zu den, bereits mit Anliegen und Zetteln bereithaltenden Wartenden vor mir schienen sich immer mehr Mitwartende zu gesellen. Es war gefühlt kurz-vor-knapp, als ich endlich an der Reihe war und meine Anmeldung schnell und unkompliziert von statten ging. Sogar ein „Goodie Bag“ mit Informations- und Werbematerial gab es dazu, deren Inhalt sich später als sehr informativ und überaus nützlich herausstellte. Mit den Stimmzetteln bewaffnet ging ich geradewegs an dem aufgebauten Verbands- und Informationsständen vorbei, direkt in den Tagungssaal – der sogenannte „Marktplatz“ musste bis zur Pause warten.
Die Eröffnung durch Timo Haß (DSV-Jugendobmann), Heiko Rosenthal (u.a. Sportbürgermeister der Stadt Leipzig), Dr. Jens Tusche (Vorsitzende des Landesseglerverbandes Sachsen) Hendrik Ziegenbein (Vorsitzende des Landesseglerverbandes Thüringen) schaffte einen gebührenden Rahmen für die gesamte Veranstaltung. Positiv fiel mir die mediale Begleitung der Veranstaltung durch ein eigenens Social-media-Team auf!
Die Kaffeepause gegen Halb 11 war eine weitere, äußerst positive Erfahrung. Die durch ein professionelles Catering vorbereiten Kaffee- und Gebäckspezialitäten ließen keine Wünsche offen. Gut gestärkt ging es Punkt 11 Uhr in die Podiumsdiskussion zum Thema „Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro“. Das Podium war mehr als hochkarätig besetzt: Erik Heil (gewann mit seinem Vorschoter Thomas Plößel im 49er Bronze), Lasse Klötzing (paralympische Segler in der Bootsklasse Sonar) und Fabian Bach (war als internationaler Wettfahrtleiter in Rio im Einsatz). Die Gäste, sowohl aus der Sportler- als auch der Organisationsseite wurden von Timo Haß (Jugendobmann des DSV) und Pauline Wodicke (Bundesfreiwilligendienstleistende des DSV) charmant ausgefragt und gaben dadurch auch ein paar interessante Details preis.
Vor dem Mittagessen wurden noch die Themen der folgenden Arbeitskreise „mit den Füßen“ ausgewählt. In diesem Modus wurden im Tagungssaal 8 Themen ausgehangen und die Teilnehmer waren aufgefordert, sich entsprechend des Interesses an einem Thema im Raum zu sammeln. Schnell kristallisierten sich kleinere und größere Gruppen heraus. Die finalen Themen waren „Segeln in der Schule – Kooperations- und Bildungspartnerschaften“, „Ideen um Junioren im Segelsport zu halten bzw. sie dorthin zu locken“, „Erste Hilfe und Verletzungsprävention auf dem Wasser“, „Breiten- und Fahrtensegeln für Jugendliche“ und „Jugend-/Juniorenbundesliga / Alternative Formate im Segelsport“.
Mein, an diesem Wochenende angeschlagener Gesundheitszustand regte mich an, bereits zu diesem Zeitpunkt die Veranstaltung zu verlassen. Die umfassenden Ergebnisse der Arbeitskreise und mediale Dokumentation der Stadtrallye am Samstagabend lösten bei mir (auch als Leipziger) tiefes Bedauern aus.
Der Sonntag, also der letzte Tag des Treffens begann in der Lobby und auf dem Weg zum Tagungssaal weit entspannter als der Vorherige.
Während der Sportlerehrung wurden Seglerinnen und Segler ausgezeichnet, die seit dem letzten Jugendseglertreffen an hochrangigen internationalen Regatten teilgenommen und Titel errungen hatten. Das waren zuallererst Hannah Anderssohn (Laser Radial), Julia Büsselberg (Laser Radial), Leonard Beyer (O’pen BIC), die gleich mal auf der Bühne interviewt wurden. In Abwesenheit wurden weiterhin Leonardo Honold (Optimist), Kristian Lenkmann (Optimist), Roko Mohr (Optimist), Valentin Müller (Optimist), Andrian Surroca (Optimist), Mewes Wieduwild (Optimist), Magnus Frohmann (O’pen BIC), Lennart Frohmann (O’pen BIC), das Team Daniel Göttlich und Linus Klasen (420er), Laura Schewe (Laser Radial) und Marleen Mackenbrock (Laser Radial) ausgezeichnet.
Der feierlichen Sportlerehrung folgte ein kleiner Schock: das am Vortag durch einen Cateringservice bereitgestellte, großzügige Kaffeegedeck fehlte völlig! Zusätzlich stellten sich alle Kaffeeautomaten im Vorraum des Tagungssaales als nicht betriebsbereit heraus. Die rettende Kaffeetasse samt Muntermacher musste erst mit Hilfe von Jugendlichen und hinter drei Ecken an einer betriebsbereiten Kaffeemaschine ergattert werden. Nach dem überwundenen Schock und wieder aufnahmefähig stand der krönende Abschluss der Veranstaltung an: die Arbeitssitzung.
Hier wurden die verschiedenen, im Programmheft angekündigten Punkte der Tagesordnung abgehandelt. Der DSV-Jugendobmann Timo Haß ließ in seinem Bericht eindrucksvoll die letzten zwei Jahre Revue passieren. Andreas Voigt (Segelverein Potsdamer Adler) präsentierte ein vereinsübergreifendes Projekt. Jan Müller (Arbeitsgruppe Jugendtrainermittel im DSV) unterstrich ergänzend dazu die beiden wichtigen Faktoren bei der Vergabe: überregionale Bedeutung und Nachhaltigkeit. Dem Haushalt für die kommenden zwei Jahre wurde von den Delegierten zugestimmt, ebend so wurde der Jugendvorstand entlastet. Einer Aufnahme der Klassen Nacra 15, IKA TwinTip Race und Techno 293+ zu den Jugendmeisterschaftsklassen für den Zeitraum 2018-2021 wurde ebenfalls zugestimmt. Zuletzt wurde auch noch die Beschlussvorlage „Junioren im Segelsport“ verabschiedet. 2019 wird das nächste Jugendseglertreffen stattfinden, in der Hansestadt Hamburg.
Hiermit möchte ich mich für meine (selbstverschuldet erst sehr kurzfristig beantragte und trotzdem ermöglichte) Teilnahme bedanken und zu dieser erfolgreichen und spitzenmäßig organisierten Veranstaltung gratulieren.
Christian Tatzelt, Jugendobmann SVLSW
Weiterführende Links:
• Link zum DSV Jugendseglertreffen
• Berichte: Pressemitteilung des DSV mit Fotos u. Videos
• Ausrichtender Verband: Deutscher Segler-Verband e.V.
• Bericht auf der Seite des sächsischen Segler-Verbandes
• DSV Broschüre