Schon vor Beginn der Regatta am Samstag war einigen RG65-Seglern anzusehen, dass sie es lieber gehabt hätten, wenn die Wetterfrösche mit der Windprognose etwas übertrieben hätten und alles nur halb so schlimm wie angesagt werden würde….
Leider stimmte alles: Wind aus NW mit 5 Bft und darüber. Für die gerade mal gut 1 kg leichten Boote bedeutete das absolute Schwerstarbeit. Bereits in der ersten Wettfahrt zeigte sich, dass sie den Bedingungen auf der offenen Kulki-See vor dem Markranstädter Strandbad auf Dauer nicht gewachsen sein würden. Glücklicherweise war im Windschatten des Steges genug Platz für einen sinnvollen Regattakurs, und so wurde dieser dorthin verlegt. Damit war zumindest die Welle erträglich.
Für den Wind, der zum Nachmittag noch eine Schippe drauflegte, waren bei vielen die kleinsten der mitgebrachten Segel jedoch immer noch zu groß. Den Skippern und dem Material verlangte dies verdammt viel ab. Fehlgeschlagene Wendeversuche auf der Kreuz und Tauchfahrten bis hin zum halben Überschlag vor dem Wind – selbst erfahrene Skipper waren teilweise nicht mehr in der Lage, ihr Boot unter Kontrolle zu behalten. Einige gaben daher bewusst irgendwann auf, bei anderen setzen technische Probleme ihrer Teilnahme ein vorzeitiges Ende. Das Feld schrumpfte dadurch bis zum Ende auf etwa die Hälfte der ursprünglich 15 angetretenen Boote zusammen.
Den Sieg holte sich nach 9 Wettfahrten verdient Arjan v.d. Cingel aus den Niederlanden. Platz 2 ging an unseren Vereinskollegen Andreas Ebert, Dritter wurde Frank Schröder aus Rostock.
Die 9 Ein-Meter-Boote hatten es bei ihrer Regatta am Sonntag wesentlich leichter. Der Wind hatte weiter westlich gedreht und kam dadurch über Land. Ein paar wenige Böen waren zwar grenzwertig, aber immer noch beherrschbar mit dem großen Rigg.
Dafür zog der April nochmal so richtig alle Register und setzte den Skippern auf dem Steg immer wieder mit Graupelschauern zu, welche die eh´ schon kühlen Temperaturen zwischenzeitlich noch weiter runter drückten. (Luft 6°C / Wasser 9°C)
Fürs Segeln war neben gutem Material und Trimm auch ein waches Auge für die Richtung Luvtonne durch die Landabdeckung vermehrt auftretenden Winddreher gefragt. Nicht immer ging die Rechnung auf, dass der letzte Schlag zur an Steuerbord zu lassenden Bahnmarke auch wirklich der letzte war.
Während im Mittelfeld die Platzierungen immer aufs Neue ausgekämpft wurden, gab es an der Spitze das Duell zwischen Arjan v.d. Cingel und Jens Amenda, welches letzterer am Ende und nach 8 Wettfahrten deutlich für sich entscheiden konnte. Platz 3 ging an Jürgen Schmelzer vom Scharmützelsee, der mit seinem neuen Boot eine klasse Leistung zeigte. Mit einem Punkt Abstand wurde Andreas Ebert vom SVLSW Vierter.
Für Jens war es das letzte Training, bevor es am 1. Mai nach Ungarn zur NAVIGA-Modellsegel-WM geht.
Ergebnisse RG65 – 9 Wettfahrten
Ergebnisse IOM – 8 Wettfahrten
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RG65-Fotos und Bericht von Joachim Pelka
Video: Seglerverein.de
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