Andrang bei Wasser-Fachkonferenz des Bergbausanierers LMBV in Leipzig
Riesenansturm bei der 3. Wasser-Fachkonferenz des Bergbausanierers Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) gestern in Leipzig: Statt erwarteter 180 Teilnehmer drängten sich rund 250 Vertreter von Behörden, Landes- und Bundesverwaltungen sowie Kommunen, Unternehmen und Umweltverbänden im Kubus-Veranstaltungszentrum des Umweltforschungszentrums in der Permoserstraße.
“Dass es deutlich mehr sind, unterstreicht das große Interesse sowohl der Wissenschaft als auch der Behörden”, erklärte LMBV-Pressesprecher Uwe Steinhuber. Insgesamt sei dies schon die sechste Konferenz – drei hätten im Lausitzer Revier, drei im Großraum Leipzig stattgefunden.
“Wir konnten Kommunen, Behörden und Landräte darüber informieren, dass in den nächsten zwei Jahren – mit Ausnahme zweier Seen – alle mitteldeutschen ihren Endwasserstand erreicht haben werden”, berichtete Mahmut Kuyumcu, Vorsitzender der LMBV-Geschäftsführung. Darunter seien auch der Störmthaler und der Zwenkauer See.
Martin Socher, Referatsleiter im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, attestierte der LMBV in einem Vortrag, dass die auch in einer Broschüre aus dem Jahr 1999 aufgeführten Vorhaben “weitestgehend umgesetzt” seien. Er könne konstatieren, dass der Bergbausanierer “Wort gehalten” habe.
Kuyumcu unterfütterte dies mit beeindruckenden Zahlen. “Insgesamt gestalten wir 60000 Hektar neu, davon etwa 20000 Hektar in Mitteldeutschland, wozu beispielsweise auch der sachsen-anhaltische Concordia-See gehört”, so der LMBV-Chef. Für die Braunkohlesanierung hätten der Bund sowie die Braunkohlenländer in den letzten 20 Jahren rund neun Milliarden Euro aufgewendet.
Allein in Sachsen sind so nach Angaben von Sprecher Steinhuber 27 neue Seen mit insgesamt 6000 Hektar Fläche entstanden – “vom Zwochauer mit 13 Hektar bis zum Zwenkauer mit 970 Hektar”. Kuyumcu fügte hinzu, dass es in der Lausitz und in Mitteldeutschland alles in allem einmal rund 28000 Hektar neue Wasserfläche geben werde.
Die kommenden Aufgaben umriss gestern LMBV-Prokurist Klaus Zschiedrich. “Die Beschäftigung mit der Wasserqualität der Seen sowie – mit großem wissenschaftlichen Aufwand – die Arbeit an Pilotprojekten für Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserbeschaffenheit”, so der auch für den Ingenieurbereich Sanierung Zuständige. Beispielsweise werde ja am Zwenkauer See das dort aufsteigende eher saure Wasser beim Flutungsprozess unter anderem mit einer Kalksuspension zur Neutralisation versetzt.
Martin Pelzl LVZ 16.03.2012 Seite 16