Der Tradition entsprechend reiste unsere Kinder- und Jugendgruppe vom Cossi am langen Pfingstwochenende nach Greifswald zum Seesportclub Greifswald e.V. Mittlerweile gibt es diese gemeinsame Fahrt schon so lange, dass sich niemand mehr sicher ist, ob er bei den erzählten Geschichten überhaupt dabei war, oder ob er die ollen Kamellen nur schon so oft gehört hat, dass er es sich einbildet. Schwimmende Matratzen in uralten Zelten, versehentliche nächtliche Badeaktionen, die NVA-Betten in den Bungalows,… Einiges hat sich geändert, das meiste ist jedoch gleichgeblieben. Zum Beispiel der jährliche Gewinn des Jugendkutters gegen die „Alten“, dazu aber später mehr.
Da eine große Anzahl an Seglern schon am Donnerstag anreisen konnte, fuhren wir bereits am Freitag mit allen drei gut gefüllten Kuttern auf den Bodden. Der Wind stand günstig und wir segelten entspannt Richtung Lubmin, legten am Strand an und genossen die Sonne.
Bedeutend aufregender ging es dann schon am Samstag zur Sache: Der Wind frischte auf und wir konnten bei gut 4-5 Bft über das Wasser fegen. Teilweise musste sogar das Groß gerefft werden, da die starken Windböen sonst kaum zu beherrschen waren. Die Kutter blau und gelb entschieden sich den Strelasund weiter als gewöhnlich zu befahren und die Mittagspause zwischen den Wellen auf dem Boot zu genießen. Am späten Nachmittag kamen alle durchweicht aber freudestrahlend am Utkiek an, das perfekte Segelwetter ließ alle Herzen höherschlagen, wobei wohl auch die Aussicht auf leckeres Grillgut am Abend seinen Teil dazu beitrug.
Der herrliche Wind begrüßte uns ebenfalls am Sonntag, so dass wir wieder Rügen anpeilen konnten. Leider hatte der Jugendkutter beim Segelziehen Probleme, so dass der blaue sowie der rote Kutter schon nach kurzer Zeit einiges an Vorsprung vorzuweisen hatten. Doch so schnell ließ sich der Jugendkutter natürlich nicht abspeisen und eine wahrhaftige Verfolgungsjagd wurde gestartet.
Der gelbe Kutter wurde recht schnell geschluckt, während der rote schon ein etwas härterer Brocken war. Doch auch Andrés letzten verzweifelten Versuche das Ruder noch herumzureißen änderten nichts – schlussendlich musste auch der rote Kutter dran glauben und der Jugendkutter übernahm mit einer ziemlich ausgelassenen Stimmung die Führung. Wo wir dann wieder bei den Sachen sind, die sich (hoffentlich!) nie ändern ?.
Am Abend verspeisten alle ihr riesigen Schnitzelportionen im Restaurant und rollten zurück zum Vereinsgelände. Montags brachen wir dann unsere Zelte ab und fuhren wieder zurück zu den heimischen Gewässern. Zum Schluss muss noch ein riesiger Dank an Ines, Kerstin und André ausgesprochen werden. Die beiden Frauen versorgten uns wieder mit herrlichem Essen, es fehlte wirklich an nichts!
Ohne André gäbe es die Fahrt vielleicht gar nicht mehr, wir sind dir sehr dankbar, dass du diesen organisatorischen Brocken jedes Jahr auf deine Schultern legst und uns dieses schöne Wochenende ermöglichst. Lydia Kirsche • SVL