Dieses Jahr trug Ungarn seinen ersten 29er Eurocup aus. Von Donnerstag (26.9.) bis Sonntag fanden 14 gut organisierte Wettfahrten in idyllischem Umfeld statt. Zwei deutsche Boote (1578 mit Till Kremonke und Pauline Braune, 478 mit Konstantin Braune und Leonhard Lüdke) segelten zusammen mit Tschechen, Ungarn, Schweden, Österreichern und zwei Teams aus Malta in einem Feld von insgesamt 24 Booten.
Der Balaton – auch Plattensee genannt – ist der größte See Mitteleuropas und aufgrund seiner Lage ein optimales Segelrevier. Dank der einsetzten Thermik kam jeden Tag gegen Mittag ein wenig Wind. Am ersten Tag konnten nach einer Startverschiebung die geplanten vier Wettfahrten zügig durchgeführt werden. Jeden Tag mussten die Segler sich auf neue Bedingungen einstellen. Donnerstag war es sehr windig mit Böen bis 18 Knoten und einem Grundwind von ungefähr 15 Knoten, dazu sehr viele Dreher und Wellen. Freitag hingegen gab es nur Leichtwind mit einer schwachen Kabbelwelle und weder Böen noch Dreher, doch trotz wenig Wind konnten nach vier Stunden Warterei an Land noch die ausgeschriebenen drei Wettfahrten gesegelt werden. Auch Samstag und Sonntag konnte erst mit einiger Verzögerung ausgelaufen werden, es wurden jedoch alle geplanten 14 Wettfahrten zügig und fair durchgeführt. Oft wurde für die zweite Kreuz die Luvtonne entsprechend der Winddreher verlegt und Pumpen je nach Windstärke erlaubt oder verboten.
Auch die Startverschiebung machte den Seglern nichts aus, da das Vereinsgelände viele Beschäftigungsmöglichkeiten bot. Neben einem großen Outdoor-Schach für die Strategen, gab es noch einen Tischkicker und eine Tischtennisplatte für die Bewegungshungrigen.
Das Urlaubsfeeling, das schöne Wetter, die türkise Färbung des Sees und die wunderschöne Umgebung machten das Segeln am Balaton zu einem erinnerungswürdigen Erlebnis. Doch der See birgt auch seine Tücken. Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt lediglich 3,5 Meter, was das Kentern zu einem gefährlichen Spaß macht. Zudem wachsen in Großteilen des Sees und auch in dem Regattagebiet viele Wasserpflanzen, die sich mit Vorliebe um Schwert und Ruder wickelten.
Das Organisationsteam hat sich viel Mühe mit der Ausrichtung des Events gegeben. Am ersten Abend wurden alle Teilnehmer mit einem Bummelzug für Stadtbesichtigungen zu einem Weingut gefahren, bei dem es für alle Gulasch bis zum Abwinken gab. Samstag Abend gab es kurz nach dem Einlaufen eine Nudelparty für alle Segler und Mitwirkenden. Auch die Siegerehrung ging schnell und gekonnt über die Bühne. Neben den sechs besten Teams insgesamt wurden noch die drei besten ungarischen Teams, das beste Mädchen- und das beste gemischte Team sowie das beste Erwachsenen- und das beste Jugend-Team ausgezeichnet.
Die beiden deutschen Teams konnten sich zwar nicht auf dem Treppchen positionieren, schlugen sich aber wacker unter den ungewohnten Bedingungen. Es war wieder eine Möglichkeit viel zu lernen, zu trainieren, neue Bekanntschaften zu machen und die Gastfreundschaft und das Ambiente am Balaton zu genießen.
Pauline Braune • SVL
• Bericht vom Ungarischem Verein
• Ausrichtender Verein: Balatonfüredi Yacht Club
• Europacup Ergebnisliste
• Europacup Meldeliste mit 7 tschechischen, 2 deutschen, 1 österreichischen, 2 maltesischen, 1 schwedischen und 10 ungarischen Booten.
• Sailing Instructions