Das Warnemünde Trainingslager ging über das verlängerte Himmelfahrtswochenende. Da wir leider ca. 4 Stunden mit dem Zug brauchten, um von Leipzig nach Warnemünde zu kommen, reisten wir bereits am Mittwoch an. Wir kamen also Mittags auf der Mittelmole in Warnemünde an, belegten unser Zimmer in der Sportschule und bereiteten alles andere vor um an diesem Nachmittag noch eine kleine Trainingseinheit zu machen. Diese „kleine“ Einheit war dann doch anstrengender als gedacht, denn es gab ca. 15-17 Knoten Westwind und die dazugehörigen Welle. Am nächsten Tag begann dann auch das richtige Trainingslager. Vor Ort waren von der 29er Klasse unsere Gruppe mit 7 Booten, der Kieler Yachtclub mit etwa 20 Booten und noch Bayern mit ungefähr 15 Booten.
Wir trainierten zum Teil nur in unserer Gruppe aber haben auch Trainingswettfahrten mit den anderen Gruppen vor Ort gemacht. Am Donnerstag war das mit dem trainieren etwas anders, denn ich hatte mich auf der Zugfahrt erkältet. Deswegen hatte ich die Entscheidung getroffen, diesen Tag an Land zu bleiben und mich auszuruhen, um die nächsten Tage wieder segelfähig zu sein. Also ist Konstantin diesen Tag mit einer anderen Steuerfrau gefahren. Die Segeleinheiten gestalteten sich eher schwierig, da die Steuerfrau das Boot noch nicht mit einem solchen Gewichtstrimm erlebt hatte. Zusammen mit dem wechselhaften Wind wurde es daher viel mehr zu einer Badeeinheit.
Da wir nun beide wieder einigermaßen fit waren, konnten wir auch wieder zusammen Segeln. Zu unserem Glück war der Freitag auch der Tag mit den besten Bedingungen der ganzen Woche. Es hatte stetige 17-23 Knoten aus Westen mit einer schönen Welle. Mit schöner Welle meine ich, dass sie so hoch und vor allem lang war, dass das Boot auf dem Amwindkurs über die Welle fährt und nicht dauernd von der Welle runterkracht. Und nicht nur der Amwindkurs, sondern auch der Vorwind machte durch die Welle mehr Spaß. Denn man kann die Halsen auf der Welle fahren und so im gleiten bleiben, was ein echt geiles Gefühl ist.
Der Tag war wieder in eine Vor und Nachmittagsrunde geteilt, damit wir den ganzen Tag überstehen können und genügend Kraftreserven haben. Wir starteten unsere Vormittagseinheit um 10 Uhr. An diesem Tag kam es darauf an nicht zu kentern und vor allem mit den Bedingungen klar zu kommen, was bereits eine Herausforderung darstellte. Erschöpft segelten wir in die Mittagspause.
Während des Reinsegelns fiel uns auf, dass eine unserer Segellatten sich gelöst hatte und fast herausfiel. Wir dachten uns nicht viel dabei und machten diese Latte in der Pause einfach wieder fest, was uns später noch Probleme bereiten würde. Nach einer einstündigen Mittagspause segelten wir also wieder raus, um die weiterhin guten Bedingungen zu nutzen. Das Trainingsziel blieb das Gleiche, nur dass wir nun schon etwas müder waren. Wir haben uns trotz dessen gut geschlagen bis uns dann auf einem Vorwind auffiel, dass die selbe Latte, die schon am Vormittag aufgegangen ist, jetzt wieder auf ist aber zusätzlich noch ein Teil der Latte fehlt.
Nachdem wir das Problem erkannt hatten, packten wir den Gennaker ein und kenterten das Boot, um die verbleibende Latte zu retten. Anschließend brachten wir die Latte zum Motorboot und da die Einheit sowieso gleich vorbei war, brachten wir das Training noch zu Ende. Die Latte haben wir dann an Land mit der Latte aus dem anderen Großsegel ausgetauscht und besonders mit Panzertape festgemacht. Somit endete ein weiterer Segeltag und wir bastelten bis die Sonne unterging noch an unserem Boot.
Am nächsten Morgen ging es erstmal nicht gut los, da sich Konstantin erkältet hatte. Also segelte ich den Tag als Vorschoter mit einem anderem Steuermann. Zum Glück war an diesem Tag besonders wenig Wind, sodass wir uns einigermaßen gut aufeinander einstellen konnten. Es war auch ein sehr kurzer Tag, da der Wind schon am frühen Nachmittag weg war.
Somit sind wir an diesem Tag nur eine Trainingswettfahrt mit dem gesamten 29er Feld gefahren. Als wir dann schon nach dem Mittag fertig waren hat sich unsere Trainingsgruppe dazu entschieden am Strand Volleyball zu spielen. Somit verbrachten wir den Nachmittag am Strand und erholten uns den restlichen Abend um wieder fit für den nächsten Tag zu sein.
Am letzten Morgen wurde am Frühstückstisch groß diskutiert, wann das Gewitter bei uns eintreffen wird. Zu unserer Überraschung kam es dann um 9, zu wann wir uns eigentlich umgezogen und aufgebaut treffen wollten. Unser Trainer teilte uns aber frühzeitig mit, dass wir unseren Treffpunkt etwas nach hinten verschieben. Wir machten uns dann für unseren letzten Trainingstag bereit und mussten zusehen wie der Wind immer weiter abflaute.
Wir segelten dann Zeitnah raus, um noch so viel Wind wie möglich mitzunehmen. Draußen sind wir dann noch ein paar Runden gefahren um in Anschluss wieder eine Wettfahrt mit dem gesamten 29er Feld zu machen. Wir schafften jedoch nur eine halbe Wettfahrt da der Wind wieder einschlief, womit wir dann auch reinfuhren. Anschließend packten wir zusammen und fuhren nach einem anstrengenden und lehrreichem Trainingslager endlich wieder nach Hause.
Konstantin & Malte
· GER1362 · SVL · undnu_sailing