Rettet den Elsterstausee

Elsterstausee 2010 Opti im GrasRettungsaktion am 9. Oktober 2010                                                   Mit großer Beteiligung wurde heute darauf aufmerksam gemacht, das der Elsterstausse den Bürgern nicht gleichgültig ist. Über 600 trugen sich in die Unter­schriften­listen ein.

 
 
 Zu Beiträgen der Leipziger Volkszeitung vom 9.10.2010 ▼, vom 11.10.2010 ▼ und vom 16.10.2010 ▼

 


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LVZ 9.10.2010: Plädoyer für den Elsterstausee –
Förderverein wirbt bei einem Aktionstag für Zukunftskonzept

Der gleichnamige Förderverein wirbt am heutigen Sonnabend bei einem Aktionstag für die Rettung des Elsterstausees. Beginn ist 10 Uhr am Bootsverleih Wittig. Dabei wird Stadtrat Ingo Sasama (Grüne), der dem Verein angehört, ein Konzept zur Erhaltung des Stausees als See vorstellen.
Hintergrund: Bei Workshops hat der Förderverein diverse Szenarien diskutiert, wie der See mit naturnahen Angeboten wirtschaftlich betrieben werden könnte. Dafür sollen auch Sponsoren begeistert werden, die ersten stellen sich beim Aktionstag bereits vor. Zunächst hat die Natur aber Tatsachen geschaffen, der künstlich entstandene See ist inzwischen verlandet, da seine Sohle defekt ist. Nach dem Austrocknen ist dort bereits eine üppige Vegetation entstanden. Die Wurzeln der Bäume wachsen in den Seegrund, den sie im Laufe der Zeit massiv beschädigen können. Um dem Einhalt zu gebieten, weidet bereits eine Schafherde dort (die LVZ berichtete). Die Fördervereinsmitglieder haben aber auch Freiwillige zur Aktion Grün­verschnitt aufgerufen, wollen mit ihnen gemeinsam kleine Bäume entfernen. Auch die Feuerwehr Hartmannsdorf ist im Einsatz und übernimmt den Rückschnitt von Totholz. Was aus dem See wird, ist derzeit offen. Der Stadtrat hat sich zwar im Juni 2009 zu seinem Erhalt bekannt, sofern dies wirtschaftlich vertretbar ist. Derzeit ist aber unklar, was eine Sanierung der defekten Sohle wirklich kostet, das sollen Gutachten klären. Denn niemand weiß genau, ob der gesamte Untergrund oder nur einzelne Flächen repariert werden müssten. Für die Sanierung hat die Stadt Leipzig beim Oberbergamt Fördergelder für bergbau­beeinflusste Gewässer in Höhe von 1,25 Millionen Euro beantragt.
  Das verlangt aber zunächst ein eindeutiges Bekenntnis der Stadt, den See erhalten zu wollen oder eben nicht. Der Förderverein tritt dafür ein, erst dann über die Zukunft des Sees zu entscheiden, wenn alle Fakten auf den Tisch liegen. Sein Argument: Auch die Renaturierung der Fläche kostet schließlich viel Geld. Der Verein will die bislang unerschlossenen Potenziale des Sees heben. Neben Angeboten wie dem Bootsverleih, der zwar derzeit nur als Imbiss arbeitet, soll ein großer Abenteuer­spiel­platz entstehen. Auf der Liegewiese könnte sich ein Biwakplatz für naturnahes Zelten ohne elektrische Geräte etablieren. Sobald der Seesportclub an den Zwenkauer See umgezogen ist, könnten die vorhandenen Gebäude zum Übernachtungscamp für Fahrrad­touristen und Wander­gruppen umfunktioniert werden. Ein öffentlicher Rastplatz für Wanderer und Fahrradfahrer (in Nähe des Elsterradweges) samt hochwertiger Fischgastronomie und Biergarten sind weitere Ideen. Beim Rettungstag sollen auch Vorschläge aus der Bevölkerung zum Elsterstausee-Konzept gesammelt werden, heißt es.
Heute steht auch eine 42 Meter hohe Hebebühne bereit, die Interessierten für einen Überblick über den See nutzen können. Extremsportler und Base-Jumper Karsten Zinner will von dort aus auf den Boden des Elsterstausee­beckens springen. Darüber hinaus gibt es diverse Angebote für Kinder und eine Tombola mit Preisen der mittelständischen Leipziger Wirtschaft. Der “Rettungstag” ist bis gegen 14 Uhr geplant.

Mathias Orbeck
@ www.elsterstausee.de

 
Leipziger Volkszeitung – 9. Oktober 2010 Seite 18

 


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Panorama Elsterstausee 2010
Panorama 2010

LVZ 11.10.2010: Förderverein begeistert Leipziger
am Aktionstag für ein tragfähiges Zukunftskonzept

“Hol die Feuerwehr, denn der See ist leer”, singen Martin und Sebastian mit aller Inbrunst. Die Männer in Blau lassen sich auch nicht lange bitten, doch bei der total verlandeten Fläche des Elster- stausee sind sie machtlos. Bevor es hier “Wasser marsch!” heißen kann, muss viel geschehen. Ein Rettungseinsatz wird es trotzdem – einer mit Schaufel, Spaten und Säge statt Wasserschlauch. Erstmals hat der Förderverein Elsterstausee am Sonnabend zum Aktionstag geladen. Der Zuspruch der Leipziger ist groß.
“Wir haben ein Ziel”, ruft August Geyler. “Wir wollen wieder die Badesachen anziehen, wir wollen den See fluten – und wenn das heute nicht gelingt, dann wenigstens ein Stück frei schneiden.” Und schon kreischen die Kettensägen auf. Denn der kleine Rückschnitt, den die Feuerwehren Hartmannsdorf, Knautnaundorf und Rehbach am Seeufer vornehmen, ist mehr ein symbolischer Akt. “Wir möchten ein Zeichen setzen”, sagt Thomas Fleischer. Der 37-Jährige kennt das Gewässer nicht nur als ehemaliges Trainingsobjekt. “Das Schöne an dem Elsterstausee ist, dass man hier seine Ruhe hat – ein Gegenpol zum quirligen Cospudener.” Das findet auch Ingeborg Schmeil. Die gebürtige Eythraerin schaut auf die zugewachsene Fläche, als könne sie noch immer nicht glauben, was sie da vor sich sieht. “Eigentlich war der Stausee ja um die Hälfte größer. Damals sind wir noch mit dem Boot von hier bis nach Bösdorf und Eythra gefahren.” Sie zeigt auf den alten Steg, der in die Graslandschaft ragt. “Dann kam der Kohlebergbau und der See wurde halbiert. Meine Tochter Annett und viele andere Knauthainer Kinder lernten hier schwimmen.”
  Vor allem im letzten Jahrzehnt wurde er zum Ziel für viele beschauliche Spaziergänge: “Denn der Rundweg am Cospudener See ist ja für ältere Menschen durch manche Inline- skater und Radler lebensgefährlich. Ich möchte, dass der See eine Zukunft hat.” Dieses Ziel hat auch Yvonne Dietze. Die junge Frau organisierte als Mitglied im Förderverein den ersten Aktionstag. Yvonne hat ihre Kindheit hier verbracht. “Die schöne Natur, die vielen Wasservögel – ich will, dass das auch andere erleben können”, sagt sie. “Doch die Situation spitzt sich immer mehr zu, die Wurzeln der Sträucher und Bäume wachsen in den Seegrund. Die Sanierung seiner Sohle wird von Monat zu Monat kostenintensiver, die EU-Fördermittel 2012 jedoch weniger.” Es muss also jetzt was passieren. “Unser Verein hat null Budget, umso mehr freuen wir uns, dass uns viele kleine und große regionale Unternehmen unterstützen.” Interessenten werfen auf einer 42 Meter hohen Hebebühne einen Blick über den See, ein Fallschirmspringer wagt einen Sprung auf den verlandeten Grund, per Los kann man eine Bootsfahrt ersteigern. Zunächst nur über den Kulkwitzer See – doch das könnte sich bald ändern. 600 Unter­schriften für die Rettung des Elsterstausees hat der Verein am Sonnabend gesammelt. Und Vorschläge für die nächste Aktion gibt es auch: einen Lauf um den See.

Ingrid Hildebrandt

 
Leipziger Volkszeitung – 11. Oktober 2010 Seite 17


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Förderverein Elsterstausee www.elsterstausee.de | Xing

Hier der Flyer und der Aufruf des Fördervereins Elsterstausee. … Weitere Beiträge zum Elsterstausee
 
ausgetrockneter Elsterstausse
ausgetrockneter Stausee 2009
 


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LVZ 16.10.2010: Elsterstausee – CDU-Politiker für Erhalt als Gewässer

CDU-Mandatsträger des Leipziger Westens und Süd­westens haben sich zum Erhalt des Elsterstausees als Gewässer bekannt. “In finanziell schwierigen Zeiten”, so der Landtagsabgeordnete Sebastian Gemkow, “ist es wichtig, Kosten zu sparen. In Bezug auf den Erhalt des Elsterstausees als Gewässer trifft dieses Argument aber nicht den Punkt. Ob mit oder ohne Wasser, der See wird die Stadt zwangsläufig Geld kosten.”
Stadtrat Thomas Zeitler (CDU) ergänzt: “Für den Fall der Sanierung des Sees haben die Anlieger ihr Interesse signalisiert, sich in einer Betreibergesellschaft um das Gewässer zu kümmern.”
  Sein Fraktionskollege Konrad Kretschmar (CDU) erklärt: “Besonders in Zeiten knapper Kassen sollte Politik daran interessiert sein, der Bevölkerung positive Signale zu senden. Erst recht, wenn dabei bürgerschaftliche Unter­stützung in Aussicht steht. Die Verlandung des Elsterstausees ist ein negatives Signal.”
Was aus dem See wird, ist derzeit offen. Der Stadtrat hat sich zwar im Juni 2009 zum Erhalt bekannt, sofern dies wirtschaftlich vertretbar ist. Derzeit wird aber noch geprüft, was eine Reparatur der defekten Sohle wirklich kostet.
M. O.

 
Leipziger Volkszeitung – 16. Oktober 2010 Seite 12


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